Mythos Hundefutter
In der Welt der Hundeernährung kursieren zahlreiche Mythen, die Hundebesitzer verunsichern können. Vom Proteingehalt bis hin zur getreidefreien Diät – es ist an der Zeit, diese Mythen zu entlarven und durch fundierte Informationen zu ersetzen. In diesem Beitrag räumen wir mit fünf verbreiteten Hundefutter-Mythen auf, um dir zu helfen, die beste Ernährung für deinen vierbeinigen Freund zu gewährleisten. Viel Spass beim Lesen.
Mythos 1: Mehr Protein bedeutet automatisch besseres Futter
Lange Zeit galt die Regel: Je mehr Protein im Hundefutter, desto besser sei es für unseren vierbeinigen Freund. Diese Annahme ist jedoch ein Trugschluss, der einer genaueren Betrachtung bedarf. Während Proteine unbestritten eine essentielle Rolle in der Ernährung eines Hundes spielen, ist die Qualität und Verdaulichkeit dieser Proteine wesentlich entscheidender als die blosse Menge. Hochwertiges Protein unterstützt den Muskelaufbau, die Reparatur von Gewebe und die allgemeine Gesundheit des Hundes.
Ein Übermass an Protein kann jedoch, besonders bei Hunden mit bestimmten Gesundheitsproblemen wie Nierenerkrankungen, mehr Schaden als Nutzen anrichten. Statt die Proteinmenge zum Hauptkriterium der Futterwahl zu machen, sollte der Fokus auf ein ausgewogenes Verhältnis von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten gelegt werden. Dies trägt zu einer rundum gesunden Ernährung bei, die den individuellen Bedürfnissen des Hundes gerecht wird.
Zudem ist es wichtig, auf die Herkunft des Proteins zu achten. Tierische Proteine aus Fleisch sind für Hunde gut verdaulich und bieten ein besseres Aminosäurenprofil als pflanzliche Proteine. Die Auswahl eines Futters, das hochwertige, tierische Proteine in angemessener Menge enthält, ist somit entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes.
Mythos 2: Hunde dürfen nur Hundefutter fressen
Die Vorstellung, Hunde sollten ausschliesslich mit kommerziellem Hundefutter ernährt werden, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Während speziell formuliertes Hundefutter zweifellos eine vollwertige und ausgewogene Basis für die tägliche Ernährung bietet, können hundefreundliche Lebensmittel aus der menschlichen Küche in Massen eine sinnvolle Ergänzung sein. Diese können die Ernährung des Hundes mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen bereichern und für Abwechslung im Futterplan sorgen.
Wichtig ist allerdings, sich darüber im Klaren zu sein, welche Lebensmittel sicher für Hunde sind und welche gesundheitsschädlich sein können. Während Karotten, Äpfel (ohne Kerne) und gekochtes Hühnchen gesunde Snacks darstellen, sind Schokolade, Zwiebeln und Trauben für Hunde ungeeignet und müssen vermieden werden.
Es lohnt sich, individuelle Vorlieben und Bedürfnisse zu berücksichtigen und gegebenenfalls einem Ernährungsexperten für Hunde zu sprechen, um den optimalen Ernährungsplan für deinen vierbeinigen Freund zu erstellen.
Mythos 3: Getreidefreies Futter ist immer die beste Wahl
Die Annahme, dass getreidefreies Futter grundsätzlich gesünder für alle Hunde ist, hält einer kritischen Überprüfung nicht stand. Während für einige Hunde mit spezifischen Allergien oder Unverträglichkeiten getreidefreie Diäten sinnvoll sein können, benötigen viele Hunde keine getreidefreie Ernährung. Tatsächlich können Getreide wie Reis, Hafer und Gerste eine wertvolle Energiequelle darstellen und wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe liefern, die zur Gesundheit des Verdauungssystems beitragen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass eine ausgewogene Ernährung, die auf den individuellen Gesundheitszustand, das Alter und die Aktivität des Hundes abgestimmt ist, wesentlich relevanter ist als die Frage, ob ein Futter Getreide enthält oder nicht. Eine pauschale Ablehnung von Getreide im Hundefutter ignoriert die ernährungsphysiologischen Vorteile, die diese Zutaten bieten können.
Die Entscheidung für oder gegen getreidefreies Futter sollte auf einer fundierten Einschätzung der spezifischen Bedürfnisse und Gesundheit des Hundes basieren, nicht auf allgemeinen Trends. Im Zweifelsfall bietet eine Absprache mit einem Tierarzt Klarheit über die optimale Ernährungsweise für den eigenen Hund.
Mythos 4: Tischreste sind schädlich für Hunde
Es herrscht oft die Meinung, dass Tischreste generell schlecht für Hunde sind und gesundheitliche Probleme verursachen können. Während es stimmt, dass bestimmte Lebensmittel, die Menschen konsumieren, für Hunde giftig oder schädlich sind (siehe weiter oben), bedeutet das nicht, dass alle Tischreste per se schlecht für Hunde sind. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen sicheren und unsicheren Lebensmitteln.
Einige Tischreste können, in Massen gegeben, eine gesunde Ergänzung zur Ernährung des Hundes darstellen. Dazu gehören viele Gemüse und Früchte. Sie können als Belohnung oder Ergänzung zum regulären Hundefutter dienen und Abwechslung in den Speiseplan bringen.
Die Herausforderung besteht darin, verantwortungsbewusst zu entscheiden, welche Lebensmittel in kleinen Mengen als Tischreste geeignet sind. Eine Überfütterung mit Tischresten, besonders mit fetthaltigen oder stark gewürzten Speisen, muss vermieden werden, um Übergewicht und Verdauungsprobleme zu verhindern.
Mythos 5: Ein Futter für alle Lebensphasen ist ausreichend
Die Idee, dass ein einziges Hundefutter alle Ernährungsbedürfnisse eines Hundes von der Welpenzeit bis ins hohe Alter abdecken kann, ist ein Missverständnis. Hunde haben je nach Lebensphase unterschiedliche Ernährungsanforderungen. Welpen benötigen beispielsweise ein nährstoffreiches Futter, das ihr schnelles Wachstum und die Entwicklung unterstützt, während ältere Hunde ein Futter mit angepasstem Energiegehalt und spezifischen Nährstoffen zur Unterstützung der Gelenkgesundheit und zur Vermeidung von Übergewicht brauchen.
Ein "Einheitsfutter" kann diese spezifischen Bedürfnisse nicht erfüllen. Welpen, die Erwachsenenfutter erhalten, könnten nicht genug Energie und Nährstoffe für ihr Wachstum bekommen. Umgekehrt können ältere Hunde, die weiterhin Welpenfutter fressen, an Übergewicht leiden, da ihr Stoffwechsel langsamer ist und sie weniger Kalorien benötigen.
Die Auswahl des Futters sollte daher sorgfältig auf das Alter, die Grösse, den Gesundheitszustand und den Aktivitätsgrad des Hundes abgestimmt werden. Die Beratung mit einem Ernährungsberater kann dabei helfen, das optimale Futter für die jeweilige Lebensphase des Hundes zu finden und so seine Gesundheit und sein Wohlbefinden langfristig zu sichern.
Schlusswort
Sieh dir deinen Liebling stets an, sieh ihm in die Augen, höre ihm zu und spüre wie es ihm geht. Die Ernährung braucht keine Mythen - der Körper zeigt, wie es ihm geht. Das Fell zeigt es, die Augen zeigen es, der Kot zeigt es - verwende einfach ein möglichst naturbelassenes Hundefutter, wenn möglich auf Lebensmitteltauglichen Zutaten basierend. Leider sind die Rohstoffe nicht mehr so reichhaltig, wie das einmal war - also nutze durchaus Nahrungsergänzungen, da sind auch deine NEM's geeignet. Wir selber sind Fans von Vitarlity! Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung ist der Schlüssel zu einem langen, gesunden und glücklichen Hundeleben.
Schreiben Sie einen Kommentar