Teil 4: Hormon Alarm!

Was bisher geschah:

Fippo, der reiselustige Zottelhund, ist vor der Polizei abgehauen und in Scuol in die RhB gestiegen. Natürlich blieb er nicht lange unentdeckt. Als via Lautsprecher nach den Besitzern gesucht wurde, meldeten sich zwei Jugendliche und gaben Fippo als ihr Haustier aus. Doch Fippo will nur eines – so schnell wie möglich zurück zu Fadrina. Wie kommt er aus dieser Sache wieder raus? Hier ist sein viertes Abenteuer:

„Im Abteil der beiden Mädchen war es eng, ich musste mich zusammenkauern. Ich tat, als schliefe ich, aber unter den Lidern checkte ich die Lage. Denn ich hatte keinesfalls vor, mit ihnen nach Hause zu gehen. Obwohl sie durchaus nett wirkten. Die eine mit den langen blonden Haaren, die von der anderen immer „Leni“ gerufen wurde, schenkte mir einen ganzen Landjäger. Erst da merkte ich, wie ausgehungert ich war. Die andere, mit einer ähnlichen zottligen Frisur wie ich, hielt mir auf der ausgestreckten Hand ein Schoggiherzli hin. Von einer ausgewogenen Hundeernährung schienen sie nicht viel zu verstehen, das kam mir gerade recht.

 

Ich klappte die Ohren zu und konnte trotzdem hören, wie sie ununterbrochen kicherten und schwatzten. Nur gelang es mir nicht, ihre Stimmen zuzuordnen. „Das hat ja super geklappt“, raunte die eine, und die andere lachte. Dann sagte die andere: „Ich wollte schon immer einen Hund, jetzt adoptieren wir diesen herzigen Gesellen!“, und die eine prustete los. Ich tat weiterhin, als ob es mich nichts anginge, dabei ging es mich sehr wohl etwas an, immerhin verhandelten sie gerade über meine Zukunft.

 

Irgendwann musste ich eingedöst sein. Die warme Luft, das gleichmässige Rattern, der Spurt heute früh durch den Schnee... da verschwindet selbst ein aufgeweckter Reiseroutinier wie ich rasch im Reich der Träume. Ich erwachte erst, als ich im Halbschlaf zuerst einen neuen, herben Geruch wahrnahm, und dann eine tiefe Stimme hörte. Als ich die Augendeckel schwerfällig bis zur Hälfte anhob, sah ich direkt auf grosse, schwarze Männerstiefel. Sie waren nass vom Schnee. Der Mann, der zu den Stiefeln gehörte, sagte gerade: „Der Hund kostet ein halbes Billett. Das müssen Sie vorher lösen. Das hatte ich Ihnen doch schon vorher im Gepäckwagen gesagt.“ Leni schaute betreten auf ihre Füsse: „Sorry, vergessen. Wir haben ihn spontan mitgenommen!“

 

„Wohin fahren Sie denn überhaupt?“, fragte Herr Tiefstimme und klang dabei versöhnlicher. Die Dunkelhaarige rief: „Zürich Hauptbahnhof!“ – Zürich? Alarmiert hob ich den Kopf. Das kannte ich nicht, aber ich war doch auf dem Weg nach Landquart? Was sollte ich plötzlich in Zürich? Irgendetwas warnte mich vor Zürich. Das war bestimmt noch viel weiter weg von Fadrina als dieses merkwürdige Landquart mit dem vielen Land.

 

Der Zugbegleiter und die beiden Mädchen hantierten mit ihren Handys. Ich schloss die Augen wieder. Ob es noch weit war bis Landquart? Bevor ich mir weitere Sorgen machen konnte, übermannte der Schlaf mich wieder. Diesmal weckte mich ein harter Ruck. Der Zug kam zum Stehen. „Landquart, Endstation“, schallte es aus dem Lautsprecher. Die Mädchen holten hastig Mützen, Handschuhe und Jacken von der Ablage. „Elisa, halt du den Hund!“, befahl Leni, doch da zwängte ich mich im schmalen Flur längst nach vorne. „He, sitz! Warte! Stop!“, Elisas Stimme überschlug sich, aber ich hörte einfach nicht hin. Die anderen Leute lachten. „Hund nid folge“, sagte ein kleiner Bub und lachte am lautesten von allen.

 

Ich drehte den Kopf. Zwischen mir und Elisa standen zwei Familien mit Schlitten, Skis und Rollkoffern. Als die Zugtür sich öffnete, flog ich beinahe aufs Perron. Ich rappelte mich auf und raste los, bevor meine Adoptivmütter mich erwischen konnten: Erst geradeaus, wobei ich dem Menschenstrom immer wieder ausweichen musste, dann in die Unterführung hinunter, scharf links links, vorbei an unzähligen Menschen mit ihrem Gepäck, Snowboards und Bobs, immer weiter, bis wieder Tageslicht zu sehen war und ich mich auf einem riesigen Parkplatz wiederfand.

 

Vor Schreck blieb ich wie angewurzelt stehen. Eine Autoschlange quälte sich im Schneckentempo über den Platz. Jemand hupte. Es schmerzte jämmerlich in meinen empfindlichen Ohren. Was für eine hässliche Frequenz. Als wäre das nicht genug, hupte es wieder. Von zwei, dann von drei Autos. Ich zitterte vor Schreck. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich realisierte: Die hupten wegen mir! Rasch rannte ich davon, in Richtung der Häuser weiter vorne. Dort roch es nach Wurst. Ein Grill! Ich schnupperte. Und legte mich diskret auf den kalten Betonboden, direkt hinter die Frau, die an diesem Grill stand und Würste briet.

 

Während ich so lag und wartete, dass wenigstens ein Wurstzipfel vor meine Nase geflogen käme, flog stattdessen eine Idee in mein Hirn. Wenn mich der rote Zug vom Engadin nach Landquart gebracht hatte, dann würde er mich auch von Landquart ins Engadin zurückbringen. Oder? Ganz bestimmt! So musste es sein. Ein Zug fuhr doch immer dahin zurück, wo er herkam. Oder? Oder? Wie Fadrina mit ihrem Bus. Die fuhr auch jedesmal zurück. Jedesmal! Das Heimweh überkam mich schlagartig. Oh, Fadrina. Wie schön wäre es, jetzt auf der Wolldecke in ihrer gemütlichen Stube zu liegen. Oder auf dem Teppich. Oder direkt vor ihrem Bett. Das war sicher überhaupt nicht mehr gefährlich. Die Polizisten hatten ihre Suche wahrscheinlich aufgegeben. Und die Frau, die behauptete, meine Besitzerin zu sein, auch. Es gab also keinen Grund, von Fadrina fernzubleiben. Gar keinen.

 

Mit einem lauten Schütteln erhob ich meine kalten Glieder und schlich durch die Unterführung zu den Perrons. Jetzt musste ich nur noch den richtigen Zug erwischen. Den roten. Das war die Farbe, die mich zu Fadrina führen würde. Rot. In dem Moment stieg ein unwiderstehlicher Duft in meine Nase. Nein, nicht nach Wurst. Nicht nach Landjäger. Auch nicht nach Schöggeli. Ich hob den Kopf – und da sah ich sie! Die attraktivste Hundedame meines Lebens!

 

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Schwarz, mit glänzendem Fell. Fast so gross wie ich. Und wie verführerisch sie roch! Wie ferngesteuert trabte ich dicht hinter ihr her, die Treppe rauf, auf dem Perron nach vorne. Die Hundedame beachtete mich nicht. Sie war nicht allein. Ein Mann mit einer roten Mütze, einer blauen Daunenjacke und Lederstiefeln hielt ihre Leine mit der einen Hand, während er mit der anderen in der aufgeschlagenen Zeitung las. Ich schloss unbemerkt auf. Beinahe wurde mir schwindlig. Dieser Duft! Das musste diese viel zitierte Liebe auf die erste Schnauze sein! Der ganze Bahnhof schien sich zu drehen. Vermutlich war ich einer Ohnmacht nahe. Ich versuchte ganz ruhig auszuatmen und an etwas anderes zu denken. An den Landjäger zum Beispiel.

Vor der Zugtüre gab es einen kleinen Stau, und für einige Sekunden konnte ich mit meiner Nase noch näher vordringen. Überraschend drehte die Hundedame den Kopf und warf mir einen strafenden Blick in zu, bevor sie von ihrem Besitzer resolut zum Weitergehen aufgefordert wurde. „Komm jetzt, Aika, Fuss!“ Aika! Mir war, als hätte ich noch nie einen schöneren Namen gehört. Aika!

Im Trance schwebte ich ihrem Duft hinterher. Als Aika und ihr Herrchen sich in ein Abteil steuerten, lief ich unauffällig weiter und liess mich ein Abteil weiter vorne nieder. Zum Glück war es leer. Überhaupt gab es hier nicht so viele Skifahrer wie im Zug vorher. Ich konnte Aika noch immer riechen, über das Abteil hinweg! Und wie ich sie riechen konnte! Ich gab mich ganz dem betörenden Duft hin, bis mich der Lautsprecher brutal aus meinem siebten Himmel holte: „Dieser Zug fährt nach Basel, ohne Halt bis Zürich Hauptbahnhof!“ Als hätte eine Wespe mich gestochen, fuhr ich auf und raste zur Tür. Zu spät. Der Zug war soeben abgefahren.

Was wird aus Aika und Fippo? Und wie ergeht es Fadrina unterdessen im Engadin? Freuen Sie sich heute schon auf die Fortsetzung! 

Hier gehts zum nächsten Beitrag: Teil 5 - das lange Warten!

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