Was bisher geschah:
Fippo, der reiselustige Zottelhund, ist vor der Polizei abgehauen und in Scuol in die RhB gestiegen. Nun lebt er schon eine geraume Zeit bei Marcel von Ani Swiss, wo er gerne Hundefutter aus dem Lager stibitzt, an den Säcken schnuppert, mit seinem neuen Kumpel Bodesurri um die Wette saust. Alles wäre schön und gut, hätte er kein Heimweh nach «seiner» Fadrina im Unterengadin. Doch ausgerechnet, als er sie für immer vergessen will, kommt alles anders.
„Nur, weil Sie fragen: Es geht mir gut. Eventuell bin ich ein klein wenig schwerer als damals im Engadin, wo ich als Streuner jeden Tag ungezählte Kilometer zurückgelegt hatte und mich dann ermattet im Postauto niedersinken liess, um auszuruhen. Das war im Winter besonders gemütlich! Wenn meine von Schnee und Eis lädierten Pfoten an der Busheizung langsam auftauten und es so schön «chrüselete» – ahhh! Und dazu schaukelte der Busboden, als würden wir sanft in einem Schiff über herzige Wellen gleiten. Jetzt, wo Ihnen das erzähle, spüre ich die Sehnsucht wieder. Die Sehnsucht nach meinem alten Leben, vor allem aber nach Fadrina. Als ich sie das letzte Mal sah, lag der Schnee meterhoch und nun hier im Unterland hechle ich schon früh morgens, weil es so heiss ist, und meine Pfoten hinterlassen nasse Spuren.
Zum Glück ist es im Lagerraum schön kühl – er gehört zu meinen Lieblingsplätzen. Nicht nur, weil es so verführerisch nach Poulet, Ente und Rind riecht. Der Duft kommt aus den Hundefuttersäcken, die Marcel von hier aus verschickt! Einmal ist ein Sack gerissen, und die Böllchen rollten in alle Richtungen! Das war ein Fest! Bodesurri und ich stürzten uns auf die unverhoffte Mahlzeit, bis Marcel uns unter seinen Bürotisch schickte. Schade. Bodesurri ist inzwischen fast wie ein Bruder für mich geworden. Wenn wir zusammen durch den Bach rennen und uns gegenseitig fangen, lasse ich ihn manchmal gewinnen. Das ist nur fair, weil er ja viel kürzere Beine hat als ich. Den Lagerraum mag ich auch, weil er so gross ist. Manchmal spielen Bodesurri und ich dort Verstecken.
Inzwischen kann ich mir sogar vorstellen, hier zu bleiben. Das ist mein letzter Gedanke, bevor ich auf meiner Decke unter Marcels Bürotisch einnicke – Bodesurri hat sich wie immer eng an mich geschmiegt. Ich erwache davon, dass ich Marcels aufgeregte Stimme höre. Noch ganz benommen vernehme ich, wie er sicher dreimal «Wo?», ruft, dann lauscht er ins Telefon hinein, bevor er viermal «Nein, ehrlich?» sagt. Ich spitze die Ohren. Irgendetwas ist passiert. In diesem Moment fragt Marcel «Fippo?». Ich schiesse von meiner Decke auf, Bodesurri fällt zur Seite und knurrt unwillig. Fippo! So hat mich seit Fadrina niemand mehr genannt. Marcel fragt: «Bist du ganz sicher?» und verstummt danach. Ich platze fast vor Aufregung! Was ist passiert? Warum weiss das Telefon meinen Namen?
«Schick es sofort!» - Marcels Befehl holt mich aus meinen Überlegungen. Er setzt sich an den Computer und klickt und klickt. Plötzlich rattert der Drucker. Marcel steht auf, nimmt das Papier, schaut auf mich, aufs Papier, auf mich. Plötzlich bückt er sich zu mir, streichelt mich und murmelt: «Fippo! Fippo heisst du also!», und mir bleibt wieder fast das Herz stehen. Was passiert jetzt? Er nimmt das Telefon zur Hand, tippt darauf herum. Am anderen Ende scheint sich jemand zu melden. «Ja», sagt Marcel nur, «er ist es», und schaut mich an.
Ich verstehe gar nichts mehr. Ja, klar bin ich Fippo, aber was soll die ganze Aufregung? Inzwischen steht auch Bodesurri knallwach neben mir und wedelt ununterbrochen mit dem Schwanz. Aufbruchstimmung macht sich breit. Plötzlich wächst ein Verdacht: Wenn Fadrina am Telefon ist? Hat sie etwa herausgefunden, wo ich bin? Ich beginne laut zu bellen und kann nicht mehr aufhören. Hallo, Fadrina, ich bin hier, hörst du mich? «Schschsch», macht Marcel und tätschelt meinen Hals, «ja, Fippo, es geht um dich.»
Ich mache Männchen, um zu sehen, was auf dem Papier ist. Vor Überraschung wäre ich beinahe auf Bodesurri gefallen. Das bin ja ich! Ohne Zweifel: Auf dem Papier, das aus dem Drucker gekommen ist, bin ich ganz deutlich zu sehen. Jetzt verstehe ich noch weniger als zuvor. Ich renne zum Drucker und schnuppere. Vielleicht kann ich Fadrinas Duft ausmachen? Nichts. Es riecht nach Patrone, nach Papier und Marcel. Sonst nichts.
«Komm, Fippo!», ruft Marcel, «mach Sitz!» Erst bin ich viel zu zapplig, um mich still hinzusetzen, nach einer Weile schaffe ich es aber doch, obwohl Bodesurri die ganze Zeit um mich herumrennt. Marcel bückt sich, hält sein Handy vor das Gesicht, es macht «Klick!», danach tippt er wieder auf seinem Telefon herum. Kurz darauf klingelt es und Marcel sagt einen Namen, den ich nur zu gut kenne und den ich seit einem halben Jahr nicht mehr gehört habe: Hallo Fadrina.»
Steht jetzt Fippos Rückreise ins Engadin bevor? Freuen Sie sich auf die Fortsetzung! Hier gehts zum nächsten Beitrag: Teil 9 - Bange Minuten um Fippo
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