Der Berner Sennenhund hat einen verspielten, aber dennoch sehr wachsamen Charakter, was ihn zu einem beliebten Familienhund macht. Ursprünglich wurde die Hunderasse als Wachhund, Zughund oder Treibhund in den Schweizer Alpen eingesetzt. Auf Schweizer Bauernhöfen fühlt sich der freundliche Vierbeiner so richtig wohl. Typisch für die Rasse ist das dreifarbige, lange Fell. Welche Charaktereigenschaften typisch für einen Berner Sennenhund sind und was Du bei der Haltung Deines Vierbeiners beachten solltest, erfährst Du in diesem Artikel!

Berner Sennenhunde und ihre Eigenschaften

Wie der Name es schon vermuten lässt, kommt der Berner Sennenhund aus dem Schweizer Kanton Bern. Seine Aufgaben auf dem Bauernhof haben seinen liebevollen und gutmütigen Charakter geprägt. Mit der richtigen Erziehung und ein wenig Geduld kannst Du Deinen Vierbeiner zu einem friedlichen Familienhund trainieren. Der kräftige Körperbau und das dreifarbig, seidig glänzende Fell geben dem Berner Sennenhund sein unverwechselbares Aussehen. 

Herkunft

Der Berner Sennenhund ist ein Bauernhund, der aus dem Schweizer Voralpengebiet rund um die Hauptstadt Bern stammt. Früher wurde er dort als Zughund vor Milchkarren genutzt. Ausserdem zählte es zu seiner Aufgabe, Haus und Hof zu bewachen. Der aufmerksame Wachhund ist daher zwar ein treuer Begleiter für Familien, bleibt vor Fremden aber eher skeptisch und wahrt lieber eine selbstsichere Distanz. Dank seines liebevollen Wesens wurde der treue Vierbeiner auch den Kindern anvertraut und als Treibhund zum Treiben von Kühen auf dem Bauernhof eingesetzt.

Die typischen Charaktereigenschaften eines Sennenhundes

Der Charakter des Sennenhundes wird oft als gutmütig, gemütlich und liebevoll beschrieben. Durch die anspruchsvollen Aufgaben, die die Vierbeiner über Jahrhunderte gemeistert haben, entstand ein selbstbewusstes Wesen. Der Berner Sennenhund weiss, was er will und geht auch mal seinen eigenen Weg. Dennoch geniesst Deine Fellnase menschliche Gesellschaft und Aufmerksamkeit und beschützt seine Familie. Der Wachhund in Deinem Vierbeiner kündigt Besuch auch mal mit kräftigem Gebell an, doch beruhigt sich auch schnell wieder. Mit der richtigen Erziehung ist ein Berner Sennenhund ein liebevoller Familienhund, der Haus, Hof und Kinder beschützt, ohne dabei aggressiv zu sein. 

Deine Fellnase bittet selten um quirlige Spielchen, sondern geniesst eher ausdauernde Spaziergänge. Der Sennenhund ist so der perfekte Begleiter für langen Wanderungen, hält aber nicht viel von Jogging- und Fahrradtouren. Der Vierbeiner ist ein gemütlicher Geselle, der so gut wie keinen Jagdtrieb besitzt. Die einzige Ausnahme hier bildet Schnee: Wenn Dein Sennenhund Schnee sieht, ist er nicht mehr zu halten.

Aussehen

Einen Sennenhund erkennst Du meist an seinem dreifarbigen Fell. Die Kombination aus dem tiefschwarzen Mantel über Kopf, Hals, Rumpf und Rute mit der weissen Blesse von der Stirn bis zur Schnauze geben dem Vierbeiner sein typisches Aussehen. Auch das weisse Brustkreuz und die hellen Pfoten sind typisch für die Hunderasse. Die braunroten Flecken über den Augen gaben der Fellnase den Namen “Vieräugler”. Auch an der Brust haben Sennenhunde oft braunrote Flecken. 

Im Gegensatz zum Grossen Schweizer Sennenhund, dem Appenzeller Sennenhund und dem Entlebucher Sennenhund zeichnet sich der Berner Sennenhund durch das eher lange, dichte, seidig glänzende Fell aus. 

Ein Berner Sennenhund Männchen kann bis zu 70 cm gross und 35–50 kg schwer werden. Weibchen bleiben typischerweise etwas kleiner und werden bis zu 66 cm gross und 30–45 kg schwer. Der Körperbau des Vierbeiners ist gross und kräftig, mit stämmigen Gliedmassen. Durch seinen Körperbau konnte die niedliche Fellnase auch schwerere Arbeiten erledigen. 

Das solltest Du bei der Haltung beachten

Wenn Du mit dem Gedanken spielst, einen Berner Sennenhund in die Familie zu holen, sollte Dir bewusst sein, dass die stark gezüchteten Vierbeiner nur eine geringe Lebenserwartung von etwa 6–10 Jahren haben. Ausserdem erwarten die Vieräugler etwa anderthalb Stunden Bewegung am Tag. Sie bevorzugen dabei lange Spaziergänge oder Wanderungen eher als quirliges Toben und aufregende Spielchen. 

Der Berner Sennenhund ist besonders anfällig für Hüft- und Knieprobleme. Grund dafür kann neben der künstlichen Fixierung auf die Dreifarbigkeit in der Züchtung oder eine falsche Ernährung sein. Ausserdem solltest Du einen Welpen nicht mit zu viel Bewegung überfordern, um diesen Problemen vorzubeugen. Wir erklären Dir, auf was Du bei der Pflege und Ernährung Deiner Fellnase achten musst. 

Fellpflege

Das lange Fell der Berner Sennenhunde lädt zum Kuscheln ein. Damit Dein Vierbeiner gepflegt aussieht und das Fell schön glänzt, solltest Du ihn alle 2 Tage ordentlich bürsten. Mit regelmässigem Bürsten verhinderst Du auch, dass Dein Hund zu sehr haart und sich das Fell verfilzt. Das Haar zwischen den Pfotenballen solltest Du hin und wieder stutzen.

Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, ist das dicke Fell vor allem in der Sonne ziemlich warm. Achte also darauf, dass sich Dein Liebling im Sommer nicht allzu lange in der Hitze aufhalten muss. Generell bevorzugen Berner Sennenhunde die Kälte. Vor allem im Schnee fühlen sie sich wohl. 

Krankheiten

Zu den rassetypischen Krankheiten bei Berner Sennenhunden gehören Probleme mit dem Bewegungsapparat. Die häufigsten Erkrankungen sind hier eine Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie sowie degenerative Myelopathie (kann zu Lähmung führen) und Osteochondrosis Dissecans (Knorpelschäden an den Gelenken). Durch die ausgeprägte Züchtung neigt die Hunderasse auch zu Krebs und Nierenerkrankungen. 

Um diese Krankheiten vorzubeugen, musst Du schon bei der Wahl des Züchters vorsichtig sein. Einige Züchter betreiben starke Inzucht, um die charakteristische Fellfärbung beizubehalten. So hat die Hunderasse zuchtbedingt häufig eine nur geringe Lebenserwartung. Einen seriösen Züchter erkennst Du zum Beispiel an diesen Merkmalen:

• Es sind mehrfache Besichtigungen möglich
• Die Zuchtstätte ist sauber und ordentlich
• Die Welpen können bei der Mutter besichtigt werden
• Der Züchter interessiert sich für die zukünftigen Lebensumstände der Tiere
• Der Züchter kann alle nötigen Papiere vorweisen, vor allem hinsichtlich der Risiken für Erbkrankheiten.
• Der Züchter legt Dir den Stammbaum vor. Wenn kein Name doppelt vorkommt,  kannst Du Inzucht in der Züchtung ausschliessen.

Ernährung

Gesundes Futter in der richtigen Menge und ein angemessener Umgang mit Leckerlis sind die wichtigste Voraussetzung für ein langes Leben. Alter, Geschlecht und Gewicht spielen eine grosse Rolle bei der Wahl des Futters. In dem Artikel “Die richtige Berner Sennenhund Ernährung für ein aktives Leben” erklären wir Dir ausführlich, wie Du Deinen Berner Sennenhund richtig fütterst.